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Rainer Prohaska

Berntor

1877 hatten die Solothurnerinnen und Solothurner genug. Bei bengalischem Licht, bei Feuerwerk und Absingen wüster Spottverse schliffen sie das Berntor.

Das Tor im Süden der Stadt entsprach nicht mehr dem Zeitgeist. Das Alte Berntor wurde dem Fortschritt geopfert und als Restposten von Mittelalter und Barock zusammen mit den Schanzen dem Erdboden gleich gemacht. «Die Ratzenburg will Grossstadt werden», frotzelte Gottfried Keller. Dabei hatte das Berntor die Solothurner während Jahrhunderten, seit 1296 – seit Beginn der Eidgenossenschaft also – zuverlässig gegen Feinde v.a. aus dem bernischen Süden geschützt. Deshalb hatte es sich der Denkmalschützer Paul Feser zum Ziel gesetzt, das Alte Berntor originalgetreu wiederaufzubauen. Seine Stiftung arbeitet heute noch daran. Auf einige Originalstücke könnte sie noch zählen. Etwa auf den «Füdlistei», der anno dazumal seine beiden Hinterbacken über dem Torbogen gegen Bern gerichtet hatte. Er ist heute im Kollegium-Schulhaus und harrt der Dinge, die da auch in Zukunft kommen.

Berntor > Porte Ouverte|Fermée
Berntorstrasse 16, Solothurn

 

Öffnungszeiten: 24/7
Jederzeit frei zugänglich

 

Rollstuhlgängig