Alex Hanimann

Eine mit 3D-Druckverfahren erzeugte Figur steht im selben sakralen Raum wie geschnitzte Holzfiguren aus dem 15. Jh. Die Figur von Alex Hanimann regt uns an zu fragen, was uns Zuhause, Heimat, Eigentum bedeutet.

Vom Künstler ist im Innenraum der Kirche, die normalerweise nicht zugänglich ist, eine plastische Arbeit zu sehen. Eine weibliche Figur, neutral gefärbt, hält ein Modell eines Hauses in ihren Händen. Damit spielt Hanimann auf eine im christlichen Kontext übliche Form der Wiedergabe von Stiftern für sakrale Gebäude an, die auf Gemälden festgehalten wurden. Die Skulptur wird nach einem realen Modell mit einem 3D-Druckverfahren hergestellt und bildet damit schon rein technisch einen starken Kontrast zu den im sakralen Raum bereits vorhandenen geschnitzten Holzfiguren.

Alex Hanimann (*1955, lebt und arbeitet in St. Gallen) ist seit 1982 freischaffender Künstler, seit 1998 hat er eine Professur an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK. 1987 war er Mitbegründer der Kunsthalle St. Gallen und von 1997 bis 2004 Mitglied der Eidgenössischen Kunstkommission. Hanimann ist für sein zeichnerisches Werk wie auch für seine Malerei, Skulpturen, Videoarbeiten und raumgreifende Installationen bekannt. Er schöpft aus dem visuellen Vorrat der westlichen Kultur. So bilden Objekte aus dem Alltag, Porträts, Werbung, Zeitungsbilder, Filmstills oder Rituale den Ausgangspunkt für seine Arbeiten.